Steuerfachangestellte – Eine Ausbildung mit Perspektive
Heute freuen wir uns, euch eine unserer Auszubildenden vorstellen zu dürfen: Julia Langhammer. Sie befindet sich derzeit im zweiten Lehrjahr und wird euch einen Einblick in die Ausbildung geben. Lernt sie und die Ausbildung zur/zum Steuerfachangestellten besser kennen.
Liebe Julia, ich danke dir, dass du dir die Zeit genommen hast für unser Interview. Ich freue mich sehr, dass wir gleich beginnen können.
Wie bist du auf den Beruf der Steuerfachangestellten aufmerksam geworden?
Ich hab mir schon recht früh Gedanken darüber gemacht, was ich nach der Schule mal machen möchte und konnte mich erst nicht so richtig zwischen Ausbildung und Studium entscheiden. Ich suchte dann nach einer etwas anspruchsvolleren Ausbildung, bei der man viel mit Zahlen zu tun hat und bin dabei auf den Beruf der Steuerfachangestellten aufmerksam geworden. Außerdem war bereits eine Freundin von mir in der Ausbildung bei drpa und meinte, ich soll es doch einfach mal ausprobieren.
Was hat dich letztlich überzeugt, die Ausbildung zu starten?
Während meinem einwöchigen Praktikum konnte ich einen guten Einblick in den Alltag der Steuerfachangestellten bekommen. Außerdem haben mich die vielen Weiterbildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen überzeugt. Mit der Ausbildung hat man eine gute Basis für alles Weitere.
Hattest du vor der Bewerbung bereits Berührungspunkte mit dem Thema Steuern oder Kanzlei?
Überhaupt nicht, ich hatte in der Schule den Naturwissenschaftszweig und kaum Wirtschaftsunterricht. Von Steuern hatte ich gar keine Ahnung, ich wusste nur dass es kompliziert ist und man Geld an den Staat zahlen muss. Das war aber für mich tatsächlich ein Grund, mehr darüber zu lernen, da man zwangsläufig irgendwann mit Steuern in Berührung kommt. Ich kann also aus Erfahrung sagen, dass man in der Ausbildung auch komplett ohne steuerliches oder wirtschaftliches Vorwissen gut zurecht kommen kann.
Wie lief dein Bewerbungsprozess ab und was war dein erster Eindruck von der Kanzlei?
Ich habe, nachdem unser Schülerpraktikum in der 10. Klasse (das ich damals schon bei drpa machen wollte) coronabedingt ausfiel, ein freiwilliges Praktikum in den Sommerferien gemacht. Das hat mir gut gefallen, und ich hab mich recht kurz danach beworben. Ich wurde dann direkt zum Vorstellungsgespräch eingeladen, bekam die Zusage und konnte ein paar Tage später den Vertrag unterschreiben. Das war noch in der 11. Klasse, also über ein Jahr vor Ausbildungsbeginn. Ich fand damals die Kanzlei sehr beeindruckend, mir wurde bei meinem Praktikum alles gezeigt. Die Leute wirkten offen und freundlich, ich habe mich direkt willkommen gefühlt.
Erinnerst du dich noch an deinen ersten Ausbildungstag? Wie hast du dich gefühlt?
Meine Ausbildung begann mit einer „Kick-off-Woche“ an den Eckert-Schulen in Regenstauf, da lernte ich auch die anderen Auszubildenden in meinem Lehrjahr kennen. Wir haben dort Grundsätzliches zum Umgang mit Mandanten, Buchführung und Steuern gelernt. Das war für mich eine ganz neue Welt und etwas gewöhnungsbedürftig, aber man kommt schnell rein.
Wie sieht ein typischer Tag bei dir in der Ausbildung aus?
Da ich absoluter Frühaufsteher bin, nutze ich gerne die Gleitzeit aus und komme schon um 6:30 Uhr in die Kanzlei (keine Sorge, man kann auch um 9 Uhr anfangen ). Als erstes lese ich meine neuen E-Mails durch und erstelle einen groben Plan, was an dem Tag zu tun ist. Meine Teamkollegen sind teilweise auch schon sehr früh da, dann bespreche ich das kurz mit ihnen. Tagsüber verfasse ich Briefe an Mandanten, kümmere mich um die Buchhaltungen der Mandanten und erstelle Steuererklärungen. Die Mittagspause verbringe ich mit meinen Kolleginnen in der Cafeteria. Nachmittags ist geht es dann weiter, oft bespreche ich dann meine erledigte Arbeit mit dem zuständigen Sachbearbeiter, bekomme Feedback und habe die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Mein Arbeitstag endet meistens zwischen 15:30 und 16:00.
Welche Aufgaben darfst du bereits übernehmen – und was macht dir dabei besonders Spaß?
Ich darf bereits einige Aufgaben selbständig übernehmen. Den Prozess von der monatlichen Buchführung, die dann im Jahresabschluss zusammengeführt wird und schließlich den Gewinn in der Einkommensteuererklärung ausmacht, finde ich besonders interessant. Das ist wie ein Puzzle, das man Stück für Stück zusammenführt.
Gibt es ein Thema oder ein Projekt, das dir besonders im Kopf geblieben ist?
Ich gehe gerne zu Berufsbildungsmessen, da es mir immer ein Anliegen ist auch andere Leute für den Beruf begeistern zu können. Bei einer Berufsmesse Anfang des Jahres durfte ich einen Vortrag über unsere Ausbildung halten, das hat Spaß gemacht.
Wie empfindest du die Kombination aus Kanzleialltag und Berufsschule?
Die Theorie und Praxis ergänzen sich gut, man lernt in der Berufsschule das „Gerüst“, das man dann in der Kanzlei weiter ausfüllen kann.
In der Berufsschule lernt man sozusagen das „Gerüst“ für alles, was man in der Kanzlei so wissen muss. Dieses Gerüst wird dann in der Praxis noch weiter ausgefüllt
Gibt es Fächer oder Themen in der Schule, die dir besonders leicht oder schwerfallen?
In den Hauptfächern haben wir zum Glück einen Lehrer, der den Unterricht sehr ansprechend gestaltet und gut erklären kann. Dementsprechend sind eigentlich die „schwierigeren“ Fächer auch gut machbar.
Wie wirst du in der Kanzlei betreut und unterstützt?
Ich bekomme regelmäßig Feedback zu meiner Arbeit und werde gut betreut und unterstützt. Ich finde die Arbeit in Teams sehr gut, da man immer einen Ansprechpartner zur Seite hat.
Gibt es jemanden im Team, der dir besonders hilft oder dich inspiriert?
Ich bekomme von jedem im Team Unterstützung und Hilfe. Besonders inspiriert mich aber Karin, da sie mir auch meine ausgefallensten Fragen beantworten kann, und viel Wert auf eine genaue Buchführung legt.
Wie siehst du deine Zukunft in diesem Beruf? Hast du schon Ideen für die Zeit nach der Ausbildung?
Ich möchte mich auf jeden Fall weiterentwickeln, am meisten interessiert mich die Weiterbildung zur Bilanzbuchhalterin. Dafür gibt es hier in der Kanzlei auch viel Unterstützung. Außerdem haben bereits einige Kollegen diese Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen, man kann sich also auch immer Rat holen. Aber jetzt mache ich erstmal meine Ausbildung fertig.
Was würdest du jemandem sagen, der überlegt, sich für diesen Beruf zu entscheiden?
Wenn du gerne strukturiert arbeitest und grundsätzlich Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen und Zahlen hast, kann ich die Ausbildung nur empfehlen. Man hat einen Zukunfts- und krisensicheren Job, mit optimalen Aufstiegschancen. Benefit: du kannst deine Steuererklärungen selber machen. Selbst wenn man sich später doch für einen anderen Beruf entscheidet, hat man eine gute Basis. Steuerfachangestellte werden außerdem immer gebraucht und gesucht.
Wenn du die Ausbildung in drei Worten beschreiben müsstest – welche wären das?
Strukturiert – abwechslungsreich – zukunftssicher
Liebe Julia, vielen Dank für deine Zeit und deinen Einblick in die Ausbildung.